Buchvorstellung: Ich vermisse euch wie Sau! Eine Auseinandersetzung mit Flucht, Exil & Illegalität

Samstag, 08.06.
Bettenhausgarten
15 Uhr

Ricardo ist 1986 in Dresden geboren. Er war unter anderem in Graffiti-, Hausbesetzer*innen- und antifaschistischen Kontexten aktiv. Dies führte zu ständiger staatlicher und rassistischer Repression und mehreren Knastaufenthalten. Ricardo entzog sich den deutschen Strafverfolgungsbehörden, um einer erneuten Inhaftierung zu entfliehen. Im mosambikanischen Exil nahm er sich schließlich 2017 das Leben.
Das Buch ist nicht nur eine persönliche Auseinandersetzung von ehemaligen Freund*innen mit der Flucht und dem anschließenden Exil ihres Freundes, sondern es ist vor allem eine politische Annäherung daran, was Illegalität bedeutet.
Gerade wegen der Ereignisse rund um Budapest ist das Thema heute wieder sehr aktuell. Deshalb laden wir euch am sonnigen Nachmittag um 15 Uhr zur Lesung und anschließenden Diskussion bei Soli-Kaffee und Kuchen in den Garten des Bettenhauses ein. Bringt euch gern Picknickdecken oder Sitzkissen mit! Falls das Wetter uns wider Erwarten einen Strich durch die Rechnung machen sollte, findet die Lesung in der Rakete statt.

Kein Schulterschluss mit Antisemitismus, Misogynie und Islamismus

Mit diesem Text wollen die unterzeichnenden Gruppen die Grenzen solidarischer Kritik und innerlinken Dissenses aufzeigen. Wir sehen dies als notwendig an, da uns die Ereignisse um 7. Oktober und die Reaktionen von Teilen der Linken erschüttert haben.

I. Am 7. Oktober 2023 verübten islamistisch-djihadistische Gruppen, angeführt von Hamas und Palästinensischem Islamischen Jihad, gemeinsam mit den säkularen Gruppen PFLP und DFLP ein Massaker im Süden Israels. Dieses war antisemitisch motiviert: Das ausgemachte Ziel war, möglichst viele Jüdinnen*Juden zu ermorden. Die Morde wurden teils live gestreamt und gefeiert. Insgesamt wurden über 1.200 Menschen ermordet, Tausende verletzt, Zehntausende mussten fliehen. 239 Geiseln wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. In unvorstellbarem Ausmaß wurde misogyne Gewalt verübt. An keinem Tag seit der Shoah wurden derart viele Jüdinnen*Juden ermordet.

II. Linke Reaktionen, die das Massaker begrüßten oder feierten, wurden noch am 7. Oktober verbreitet. Von einem “Gefängnisausbruch” war die Rede, “Dekolonisierung” oder “Befreiungskampf”. Auch Frankfurter Gruppen benutzen seitdem diese Sprache: Die Kommunistische Organisation, Studis gegen rechte Hetze und Free Palestine FFM sowie Young Struggle, Zora und Pride Rebellion feierten den Anschlag. Sie feierten Antisemitismus, Misogynie und Islamismus.

III. Als unterzeichnende Gruppen haben wir unterschiedliche Positionen zum laufenden Krieg und zum Nahostkonflikt. Uns eint, dass wir für eine solidarische Streitkultur stehen wollen und dass wir gegen menschenfeindliche Ideologien kämpfen. Das geht nur, wenn wir als emanzipatorische Linke klare Grenzen ziehen gegenüber antiemanzipatorischen Ideologien und Gruppen. Das tun wir hiermit: Eine Zusammenarbeit mit den genannten Gruppen sowie allen anderen, die das Massaker der Hamas rechtfertigen oder feiern, ist für uns ausgeschlossen. Sie sind auf unseren Veranstaltungen und in unseren Räumen nicht willkommen.

 

Unterzeichnende Gruppen:

Antifa Estintore – Marburg
Antifaschistische Basisgruppe [abg] – Frankfurt am Main/Offenbach
Antifaschistisches Kollektiv 069
AStA Uni Frankfurt
Communist Action & Theory (CAT) – Marburg
FfeM.
Initiative 7. Oktober
Initiative Studierender am IG Farben Campus
Kritik am Campus
Kritische Intervention Wiesbaden (KI:Wi)
Linke Liste Frankfurt
Makita Mainz

Offenbach solidarisch (LOS)
Offenes Antifaschistisches Treffen FFM
ÖkoLinX-Antirassistische Liste (ÖkoLinX-ARL)
Random White House
ra:um – radikale umordnung
Roter Stern Frankfurt e.V.

Breite Subkultur – always antisexist, always antifaschist

Offener Brief ans Cafe Trauma

Liebe Haupt- und Ehrenamtliche des Cafe Trauma,

Das Trauma ist ein Herzstück alternativer (Sub-)Kultur(en) in Marburg, ohne dass wir uns unsere Stadt nicht denken können. Es ist ein Raum, der auf vielfältige Weise für Lesungen, Konzerte, Partys, Plena, Bar- und Kinoabende genutzt werden kann, ohne dass der kommerzielle Erfolg der Veranstaltungen im Mittelpunkt steht. Als solcher ist die politische Auseinandersetzung immer notwendig. Deshalb wenden wir uns an Euch:

Das von Bifroest geplante Konzert mit Cirith Gorgor ist für uns ein Skandal und wir fordern die Auseinandersetzung darum ein.

Kein nachgeholter Auftritt von Cirith Gorgor! Keine Kooperation mit dem Bifroest-Verein mehr!

Wie die Antifa-Recherche-Kampagne Stadt, Land, Volk unlängst auf ihrer Homepage veröffentlichte, wollte der Verein Bifroest am 18.4.2020 ein Konzert mit Cirith Gorgor als Headliner organisieren. Der Sänger der Band, Adrian van der Wal, ist gleichzeitig Sänger der extrem rechten Band Blindfolded, die sich in Hammerskin-Kreisen bewegte. Die Hammerskins sind eine extrem rechtes Netzwerk, das über Musik und Subkultur Geld einspielt und Events für Neonazis organisiert. Dass Bifroest sogar noch ein durchgestrichenes Hakenkreuz auf dem Flyer platziert, ist vor dem Hintergrund des Headliners nur noch eine Farce. Auch wenn Bifroest nun behauptet, dass Adrien van der Wal zum Zeitpunkt des Bookings noch nicht der Sänger der Band gewesen sei und das Konzert wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte tragen sie dennoch die Verantwortung hierfür. Ebenso darf die Auseinandersetzung darum nicht ausgesetzt werden.

Der zweite Teil des Rechercheartikels problematisiert das Verhalten von Brifoest in der Vergangenheit. Neben einer Faszination für nordische Mythologie wird das sexistische Verhalten eines der Bifroest Mitglieder kritisiert, ebenso teile des Publikums das Bifroest anzieht: AnhängerInnen von National-Socialist-Black-Metal und, bei einem ihrer LARPs, den AfD‘ler Sebastian Ehricke.

Die Debatte um sogenannte Grauzonen ist vielerorts lang und breit geführt worden. Exemplarisch verweisen wir auf das Projekt Graunzonen der ASP. Deutlich wird immer wieder: Besonders in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung ist es notwendig, in jeder Form von Subkultur ein reflektiertes Verhältnis zu Ideologien von Ungleichheit zu entwickeln und politisch Stellung zu beziehen.

Bifroest weist in seinen Vereinsstrukturen und im Verhalten seiner Mitglieder immer wieder Merkmale expliziter „Grauzone-Politik“auf. Sie schaffen eine männerdominierte Erlebniswelt, die explizit entpolisiert wird. Kritik am Verhalten wird mit Zensur und Hexenjagd gleichgesetzt. Die letzten Auseinandersetzungen haben das schon aufgezeigt, das Konzert mit einem organsierten Nazi setzt dem ganzen die Krone auf. Bifroest trägt keine Verantwortung für den Raum, den wir hier gemeinsam gestalten.

Deswegen sagen:

Schluss mit der Kooperation mit Bifroest! Keine weiteren Veranstaltungen des Vereins im Trauma!

Gezeichnet

antifa estintore
antifa gruppe 5
CAT Marburg
Gruppe Dissident – IL Marburg
Konzertgruppe B17


					

Zum Mythos der Wehrlosen – Veranstaltunsreihe über jüdischen Widerstand im 20. Jahrhundert

(Details zu den einzelnen Veranstaltungen folgen unten)

 

Liebe FreundInnen, GenossInnen und Interessierte,

im Januar und Februar 2020 startet unsere Veranstaltunsreihe ‚Zum Mythos der Wehrlosen‘, die sich mit jüdischem Widerstand gegen Faschismus und Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert beschäftigt. Trotz Klausuren- und Arbeitsstress freuen wir uns über zahlreiches Erscheinen.

Die Veranstaltungen im Überblick:

15. Januar // 18:30 // DGB Haus (Bahnhofstr. 6)
–> Vortrag ‚Wie Lämmer zur Schlachtbank‘

30. Januar // 20:30 // Café am Grün (Am Grün 28)
–> Lesung ‚Die Gruppe 43‘

9. Februar // 20:00 // Traumakino (Afföllerwiesen 3a)
–> Filmvorführung ‚Jüdische WiderstandskämpferInnen im spanischen Bürgerkrieg‘

Die Veranstaltungen im Detail:

Wider der rechten Landnahme – Nazipropaganda und Übergriffen entgegen treten!

Das Bündnis gegen Rechts Marburg schildert in einer Pressemitteilung die in letzter Zeit vermehrt auftrerende Nazipropaganda in der Stadt Marburg. Zusätzlich kommt es zu Sachbeschädigungen durch Marburger Burschen und Identitäre. Dabei nimmt die Burschenschaft Germania Marburg eine zentrale Rolle ein. Lest hier die ganze Stellungnahme des BgR: https://buendnisgegenrechtsmarburg.home.blog/2019/07/12/pm-wider-der-rechten-landnahme-nazipropaganda-und-ubergriffen-entgegen-treten/

Meldet faschistische Aktivitäten, die ihr beobachtet, bei eurer lokalen Antifa Gruppe!

20.7.: Alle nach Kassel! – Naziaufmarsch verhindern!

Gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechts Marburg rufen wir euch dazu auf, den Naziaufmarsch in Kassel nicht unkommentiert zu lassen. Die GenossInnen der Gruppe TASK aus Kassel haben dazu ein Statement verfasst: https://task.noblogs.org/post/2019/07/06/geplanter-naziaufmarsch-am-20-juli-2019/

Aus Marburg wird es am Samstag eine gemeinsame Zuganreise zu den Gegenprotesten geben. Treffpunkt ist um 8 Uhr am Marburger Hauptbahnhof!

 

Vortrag: Wider dem Genderismus

Wir freuen uns auf den Vortrag und anschließende Diskussion mit Juliane Lang über ‚Extrem rechte Geschlechterpolitiken und ihre Bezüge zur Mitte der Gesellschaft‘. Die Veranstaltung findet im Café am Grün (Am Grün 28) am Donnerstag den 11. Juli um 20:30 statt.

"Wider den Genderismus" - Extrem rechte Geschlechterpolitiken und 
ihre Bezüge in die Mitte der Gesellschaft“


Die extreme Rechte wähnt sich im Kampf gegen „Genderismus“ und 
Feminismus“ – und verspricht sich hiervon Wähler*innenstimmen und 
den Anschluss an Diskurse in der sog. „Mitte der Gesellschaft“. 
Dabei bewegen sich extrem rechte Akteure schon lange in einem Fahr-
wasser mit Familienpopulist*innen und Antifeminist*innen unter-
schiedlicher politischer Couleur: „Besorgte Eltern“, Maskulisten,
fundamentalistische Christ*innen und nicht zuletzt Teile der 
bürgerlich-konservativen Presse scheinen sich einig in der Ab-
lehnung der gelebten Vielfalt geschlechtlicher, sexueller und 
familialer Lebensweisen.

Juliane Lang, Teil des Forschungsnetzwerks Frauen und Rechts-
extremismus und ausgewiesene Expertin im Themenfeld, diskutiert 
Bezüge extrem rechter Geschlechterpolitiken in die sog. Mitte der 
Gesellschaft. Inwieweit gelingt es der extremen Rechten, direkt 
oder indirekt Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse zu nehmen? 
Und wie können Antworten von links aussehen, die den Dynamiken im 
rechten Feld begegnen?

Kommt zahlreich!

Das verstohlene Bekenntnis des Marburger SDS zur antisemitischen BDS-Kampagne

Wir teilen die Kritik des Bündnis gegen Anitsemitismus Marburg an der geplanten Veranstaltung des SDS Marburg mit Nirit Sommerfeld und dokumentieren als unterstützende Gruppe die komplette Stellungnahme:

 

Das verstohlene Bekenntnis des Marburger SDS zur antisemitischen BDS-Kampagne

Gerade jährte sich zum 50. Mal, dass der Sozialistische Deutsche Studentenbund SDS den Botschafter des Staates der Shoa-Überlebenden Asher Ben-Natan bei seinem ersten Besuch in der BRD in Frankfurt am Main gnadenlos niederbrüllte. Auch in anderen Städten und Universitäten Deutschlands wurde versucht, Ben-Natan das Leben zur Hölle zu machen.[1]Blind für die simple Tatsache, dass hier Nachfahren deutscher Täter schon wieder Juden aus deutschen Universitäten zu jagen versuchten, beteiligt der auch der heutige SDS[2]im falschen Bewusstsein moralischer Überlegenheit an der Verbreitung antisemitischer Propaganda.
Jetzt hat der Marburger SDS Nirit Sommerfeld eingeladen, die am 4. Juli aus ihrem Leben erzählen soll. Sommerfeld ist eine drittklassige Schauspielerin und Musikerin, die sich auf die Fahnen schreibt „Jüdin, Israelin [und] Deutsche“ zu sein und deshalb allen Ernstes glaubt, keine antisemitischen Positionen vertreten zu können. Schon der Titel der Veranstaltung – „Daheim entfremdet. Erkenntnisse aus meinem Mutterland, der ‚einzigen Demokratie im Nahen Osten‘ als Besatzerstaat“ – verrät jedoch, dass Sommerfeld die Lüge verbreiten wird, Israel sei keine Demokratie[3]und dessen Existenzrecht mit der Bezeichnung als „Besatzerstaat“ infrage stellt.
Ein kurzer Blick darauf, welche Positionen Sommerfeld vertritt, lässt keinen Zweifel daran, dass ihre Erzählungen einseitig alle Aggressionen dem Staat Israel zuschreiben und antisemitischen Terror verschweigen oder gar als bloßen „Ausdruck der Verzweiflung und Ohnmacht“[4]legitimieren. Alle Ursachen für Gewalt werden dogmatisch auf der Seite Israels verortet – die damit einhergehende Dämonisierung Israels, des „Juden unter den Staaten“, ist antisemitisch. Damit kommt Sommerfeld auch bei der verschwörungsfantasierenden Querfront gut an: Auf Plattformen wie „Rubikon“[5]und „Nuoviso.tv“[6]schwadroniert Sommerfeld unter den Titeln „der Apartheidstaat“[7]oder „Wikipedia – die Wahrheit hinter der ‚Wahrheit‘“[8]über Israel und die allmächtige „Israellobby“, den aktuellen Wiedergänger der jüdische Weltverschwörung.
Natürlich versteht Sommerfeld selbst sich nicht als Antisemitin; doch das zeigt einzig und allein, dass weder sie noch der SDS im Ansatz verstehen, was Antisemitismus ist: Ungetrübt von 90 Jahren Antisemitismusforschung erklärt Sommerfeld, man müsse bloß „erkennen, dass Antisemitismus eine Form von Rassismus ist, nicht mehr und nicht weniger“.[9]
Auf ihrer Website[10]macht Sommerfeld aus ihrem antisemitischen Welt- und Israelbild keinen Hehl: Direkt auf der Startseite findet sich das 2017 entstandene Lied „Alles Schein“. In dieser musikalischen Zumutung projiziert sie eine erstaunliche Bandbreite antisemitischer Stereotype auf den Staat Israel: Die Zeile „Du folterst gnadenlos, sperrst Kinder ein, du tötest“ stellt den jüdischen Staat nicht bloß als böse und sadistisch dar, sondern spielt sogar die antisemitische „Kindermörder“-Karte. Dem Lied zufolge lügt der Staat Israel geradezu pathologisch, betrügt, ist gierig, eitel und gefühllos, verdirbt Kinder und „knebelt“ den Verstand selbst der Erwachsenen – alles Attribute, die Antisemit*innen „dem Juden“ zuschreiben. Israel wird vorgeworfen, dass „an jeder Ecke ein Gewehr“ steht, ohne jedoch darauf hinzuweisen, dass der Grund für die drastischen Sicherheitsmaßnahmen der fortwährende Terror fanatischer palästinensischer Antisemit*innen ist, die Sommerfeld in ihrem Fanatismus noch befeuert. Selbst für das völkisch-antisemitische Motiv, dass alle Völker nur „Frieden, Freiheit und Glück“ wollen und dass allein Israel, der einzige jüdische Staat der Welt, dieser Utopie im Weg stehe, ist sich Sommerfeld nicht zu schade.
Es ist kein Zufall, dass der SDS ausgerechnet jetzt diese Veranstaltung organisiert hat. Sie ist vor dem Hintergrund zweier Resolutionen zu sehen, die den antisemitischen Charakter der BDS-Bewegung unterstreichen und festhalten: Neben dem deutschen Bundestag[11]hat auch der FZS (Freier Zusammenschluss von Student*innenschaften) kürzlich eine längst überfällige Resolution verabschiedet, die den antisemitischen Charakter der Boykottkampagne „BDS“ klar benennt und folgerichtig die Kooperation mit dieser verweigert. Der SDS ist als einzige Hochschulgruppe nicht der Aufforderung des FZS nachgekommen, diese Resolution zu unterschreiben.[12]
Zwar wagt es der SDS derzeit nicht, sich öffentlich zu BDS zu bekennen, die Einladung von Nirit Sommerfeld ist jedoch als deutliches Bekenntnis zur antisemitischen BDS-Kampagne zu werten: Auch wenn Sommerfeld sich explizit nicht als BDS-Aktivistin bezeichnet, verteidigt und bewirbt sie jedoch die Boykottbewegung bei jeder Gelegenheit, kauft nach eigenen Angaben keine israelischen Produkte und unterzeichnete nicht zuletzt 2010 die „Stuttgarter Erklärung“[13], das Gründungsdokument von BDS in Deutschland. Sommerfeld retweetet BDS-Tweets und freute sich mit BDS, als der brasilianische Musiker Gilberto Gil auf Druck von BDS ein Konzert in Israel abgesagt hatte.[14]BDS-Versteherin, Israel-Boykotteurin und Unterzeichnerin des Kick-Off-Dokuments der deutschen BDS-Bewegung – was braucht es mehr, um sich das Label „BDS-Aktivistin“ zu erarbeiten?[15]
Diese Veranstaltung ist eine weitere Schande in der langen Liste der antisemitischen Irrfahrten des SDS[16] und eine kaum verborgene Solidaritätserklärung mit der antisemitischen BDS-Kampagne. Seit über 50 Jahren steht das Label SDS für antisemitische Agitation und offensichtlich sind die Verantwortlichen weder fähig noch willens dazu, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
Bündnis gegen Antisemitismus Marburg
Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Mittelhessen
Offenes Antifa-Treffen Marburg
Linke Fachschaft Marburg
SJ – Die Falken Marburg
Antirassistische & Antifaschistische Initiative Gießen
Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kassel
Studentische Initiative gegen Antisemitismus Gießen
Antifaschistisches Kollektiv 069
Antifa Estintore
Antifaschistisches Kollektiv: Raccons
[2] Der 2007 gegründete Sozialistisch-demokratische Studierendenverband knüpft mit dem Akronym SDS bewusst an den 1970 aufgelösten Sozialistischen Deutschen Studentenbund SDS an.
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex. Israel lag 2018 auf Platz 30, einen Platz hinter Frankreich und vor Ländern wie Belgien (31), Italien (33), Griechenland (39), Polen (54) und Kroatien (60)
[4] https://www.bib-jetzt.de/ Sommerfeld ist Geschäftsführerin von BIB.
[5] https://www.rubikon.news/, siehe insb. die Rubrik „Fassadendemokratie und tiefer Staat“.
[9] Siehe den Link in Fußnote 15. Nachhilfe diesbezüglich findet man etwa bei der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37945/antisemitismus?p=all

 

Die Veröffentlichung erfolgte auf der Facebookseite des BgA Marburg: https://de-de.facebook.com/notes/b%C3%BCndnis-gegen-antisemitismus-marburg/das-verstohlene-bekenntnis-des-marburger-sds-zur-antisemitischen-bds-kampagne/1739886262811357/

Veranstaltungshinweis: Genosse Muslimbruder

Mittwoch 10.07.2019; 19 Uhr
Ralf Fischer: Genosse Muslimbruder
Hörsaalgebäude (Biegenstraße 14)
Raum +1/0030

Das Bündnis gegen Antisemitismus Marburg veranstaltet einen sapnnenden Vortrag über die Muslimbruderschaft, eine Organisation, die dem islamistischen Spektrum zuzuordnen ist. Der Vortrag wird auch die Verstrickung der Muslimbrüder mit der SPD aufzeigen, welche auch in Marburg zu spüren ist. Eine detailierte Beschreibung ist hier zu finden: https://de-de.facebook.com/events/427394334778169/

Wir unterstützen diese Veranstaltung und freuen uns euch dort zu sehen!

 

 

Am 1. Mai nach Erfurt! Den rechten Vormarsch beenden!

Wir rufen dazu auf, am 1. Mai gemeinam nach Erfurt zu fahren, um den rechten Vormarsch zu beenden! Es wird eine koordinierte Busanreise ab Marburg geben, Ticketverkauf beim Mobivortrag und im Buchladen Roter Stern.

Mobivortrag: 25.3 20:30 Cafe am Grün


Aufruf

Es gibt keine Alternative zu Schnauze voll!
Den rechten Vormarsch beenden!

Am 1. Mai 2019 wollen die ostdeutschen Landesverbände der AfD in Erfurt ihren Wahlkampfauftakt für die kommenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen abhalten. Für diesen Aufmarsch mobilisiert die Partei bundesweit und erhofft sich 10.000 Teilnehmer*innen. Das heißt für uns: wir gehen zusammen auf die Straße, treten rechtem Gedankengut entschieden entgegen und stehen für eine solidarische Gesellschaft ein.

Erfurt wurde von der AfD nicht willkürlich ausgewählt. Die »Erfurter Resolution« aus dem Jahr 2015 und die daraus resultierende Gründung des völkisch-nationalen »Flügels« um Björn Höcke hat die Faschisierung der AfD erfolgreich vorangetrieben. Der darauffolgende Zuwachs in der Wähler*innenschaft hat das bereits vorhandene menschenfeindliche Potential in breiten Teilen der Gesellschaft sichtbar gemacht: Rassistische, nationalistische und sexistische Politik findet in der Bevölkerung breiten Zuspruch. 2015 bis 2017 zeigte sich dies unter anderem bei wöchentlichen AfD-Aufmärschen mit bis zu 5.000 Teilnehmer*innen. Dabei suchten rechte Bürger*innen den Schulterschluss mit bekannten Nazi-Kadern und rechten Hooligans. Im Zuge dieser Demonstrationen kam es immer wieder zu Angriffen auf Gegendemonstrant*innen.

Die AfD hat es geschafft, durch ihre Rhetorik sowohl auf der Straße, als auch in den Medien und im Parlament den Diskurs stark zu beeinflussen. So wird zunehmend das Bild einer ständigen Bedrohung durch Migrant*innen, den “Genderwahnsinn” und “Linksextremist*innen” gezeichent. Rassismus wird in der politischen Debatte wieder offen ausgesprochen. Gleichzeitig werden rechter Terror und Angriffe mit der “persönlichen Betroffenheit der Täter” erklärt und nicht als rassistisch und rechtsextrem benannt.
Die von der AfD vorangetriebene Entgrenzung der Sprache beeinflusst so die politische Debatte. Und auch inhaltlich forciert die AfD konsequent die Verschiebung des gesellschaftlichen und politischen Diskurses nach rechts. Bis in die Partei »Die LINKE« hinein werden mittlerweile eine rassistische Migrations- und Asylpolitik und die Abschottung Europas als Lösungen für gesellschaftliche Probleme angeboten – seien es die Krise des Sozial- und Wohlfahrtsstaats, patriarchale Gewalt oder Krisen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt.
Dass die AfD mittlerweile in allen Parlamenten sitzt, ermöglicht ihr, menschenfeindliche Positionen demokratisch legitimiert zu vertreten. Mit jedem Einzug in ein weiteres Parlament wuchsen für die Partei auch die Möglichkeiten der parlamentarischen Kontrolle und der Überwachung von Linken und politischen Gegner*innen sowie die Gestaltungsmöglichkeiten rassistischer und sexistischer Gesetze und Verordnungen.
In Thüringen geschieht dies alles mit dem Rassisten Björn Höcke als Spitzenkandidat, der sein menschenverachtendes Weltbild offen zur Schau trägt. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – hat die Partei gute Chancen darauf, stärkste Kraft in Thüringen zu werden. Das bedroht auch ganz konkret Errungenschaften wie Frauenzentren, Aufklärungsprojekte, Fördermittel für queere und antirassistische Projekte und vieles weitere.

Den Ursachen der oben genannten Krisen wird nicht weiter auf den Grund gegangen. Wir sehen diese Ursachen im Kapitalismus. Im Kapitalismus zählt nur, was Profit erwirtschaftet. Soziale Dienste, angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Klima- und Umweltschutz sind dagegen Kostenfaktoren und mindern den Profit. Fehlt die Gegenwehr, wird an diesen Stellen gespart, so lange es geht. Die Krise ist also ein logisches und regelmäßig auftretendes Resultat der Profitmaximierung. Sexismus und Rassismus helfen dabei, soziale Ungleichheit zu legitimieren und Arbeitskräften ihren Platz im System zuzuweisen. Die AfD will dies noch verschärfen: Sie bietet um so mehr Rassismus und Sexismus, einen autoritären Staat und weniger Rechte für Arbeiter*innen. Dadurch wird keine*r am Ende mehr Lohn, eine günstigere Wohnung oder ein schöneres Leben haben. Alles, was die AfD verspricht, ist das beruhigende Gefühl, von Deutschen ausgebeutet zu werden und auf Ausgegrenzte herabschauen zu können. Von diesen reaktionären Krisenlösungen haben wir die Schnauze voll!

Um dagegen auf eine solidarische Gesellschaft hinzuarbeiten, setzen wir uns jeden Tag in verschiedenen Kontexten gegen den Rassismus, Faschismus und Antisemitismus dieser Gesellschaft ein. Wir leisten Stadtteilarbeit, engagieren uns gegen den Klimawandel und führen antikapitalistische sowie feministische Kämpfe. Was wir brauchen ist ein gesellschaftlicher Wandel, den wir solidarisch aushandeln und gemeinsam umsetzen müssen. Der nationale und völkische Kapitalismus der AfD ist für uns keine Alternative!

Deshalb wird der 1. Mai für uns ein Tag, an dem wir gemeinsam kämpfen – für eine Welt, in der alle ein gutes Leben haben – heute und über Generationen hinweg. Wir werden viele sein und wir werden vielfältig und konsequent stören. Dafür brauchen wir Dich! Komm am 1. Mai nach Erfurt und bring deine Freund*innen (in Bezugsgruppen) mit! Denn vielfältige Aktionen brauchen viele Menschen!

Los geht es schon am Vorabend mit einer Demonstration, einem Info-Abend, Küfa (Küche für Alle) und einer Schlafplatzbörse.

https://schnauzevoll.noblogs.org